Toprak Razgatlioglu - © Yamaha

© Yamaha – Der MotoGP-Test war für Toprak Razgatlioglu der Anfang vom Ende bei Yamaha

(Motorsport-Total.com) – Mit dem Gewinn der Superbike-Weltmeisterschaft in der Saison 2021 beendete Toprak Razgatlioglu die Siegesserie von Rekord-Champion Jonathan Rea.

Razgatlioglu bescherte Yamaha den zweiten WSBK-Titel nach Ben Spies 2009 und brachte sich in Stellung für den Aufstieg in die MotoGP.

Yamaha organisierte zwei MotoGP-Tests in Spanien. Im Sommer 2022 pilotierte Razgatlioglu die M1 zum ersten Mal und verschaffte sich beim Test in Aragon einen Überblick über das MotoGP-Bike. Schlechtes Wetter hatte zur Folge, dass Razgatlioglu nicht viele Runden fuhr. Ein zweiter Test im Frühling 2023 in Jerez sollte konkretere Rückschlüsse ermöglichen.

Doch wirklich aussagekräftig war der zweite Test nicht. Yamaha reagierte nicht auf die Wünsche des Türken und stellte zudem nicht viele Reifen bereit. Das führte dazu, dass Razgatlioglu die Lust verlor und den Test nach dem ersten Tag beenden wollte. Der missglückte Test sollte das Ende der Zusammenarbeit mit Yamaha einläuten.

Yamaha reagierte nicht auf die Wünsche des ehemaligen WSBK-Champions
Razgatlioglu ärgert sich, dass Yamaha die Feedbacks vom Aragon-Test nicht umsetzte. „Bereits vor dem Test gab es Gespräche über die Sitzposition. Normalerweise gibt es bei Yamaha drei unterschiedliche Sitze. Doch als ich zum Test kam, war das Motorrad wie zuvor“, wundert sich Razgatlioglu und hinterfragt, was Yamaha mit dem Test eigentlich erreichen wollte.

„Ich drehte einfach nur meine Runden. Mir standen auch nicht viele Reifen zur Verfügung“, berichtet der ehemalige Superbike-Weltmeister, der freundlich mit den Yamaha-Mechanikern in der Box umging und sich dankbar zeigte für die Chance. „Ich habe es respektiert“, bemerkt Razgatlioglu.

Da Yamaha aber nicht auf die Wünsche einging, sah Razgatlioglu keinen Grund, einen zweiten Testtag zu absolvieren. „Eigentlich hatte ich nicht vor, nach dem ersten Tag noch weiter zu fahren. Ich unterhielt mich mit Kenan (Sofuoglu, Manager; Anm. d. Red.). Er meinte, dass ich Yamaha Respekt entgegenbringen sollte“, verrät Razgatlioglu ein Jahr später.

Razgatlioglu war sich bewusst, dass es etwas Besonderes ist, ein MotoGP-Bike auf einer Grand-Prix-Strecke zu pilotieren. „Alle jungen Fahrer haben einen Traum. Sie wollen irgendwann ein MotoGP-Motorrad fahren. Ich konnte das erleben, was mich sehr freut“, schildert er.

Provozierte Yamaha beim Test das Ende der Zusammenarbeit?
„Yamaha verfolgte aber nicht den Plan, mich in die MotoGP zu holen“, ist sich Razgatlioglu sicher. Zusammen mit Manager Sofuoglu entwickelte er eine Strategie und stellte konkrete Forderungen, was die gemeinsame Zukunft in der Superbike-WM angeht.

Dann kam es zum Bruch mit Yamaha. „Sie wollten den neuen Vertrag nicht und deshalb nahmen wir Gespräche mit BMW auf. Ich unterschrieb bei BMW und bin jetzt sehr glücklich. Es war eine neue Herausforderung für mich und ich bin motivierter als zuvor“, berichtet Razgatlioglu.

Der riskante Wechsel von Yamaha zu BMW zahlte sich für Razgatlioglu aus. Bereits beim ersten WSBK-Event mit der BMW M1000RR fuhr Razgatlioglu in die Top 3. Der erste BMW-Sieg folgte beim zweiten Rennwochenende der laufenden Saison in Barcelona. Aktuell ist Razgatlioglu erster Verfolger von Titelverteidiger Alvaro Bautista (Ducati).

Text von Sebastian Fränzschky

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